25. Juli 2021
Der neueste Roman von Christopher Ross, welcher im Frühjahr beim Ueberreuter Verlag erschienen ist, hat mich ganz schnell in seinen Bann gezogen. Zuerst habe ich mich in das schöne Cover verguckt. Als ich dann die Inhaltsbeschreibung gesehen habe, wusste ich: Das Buch möchte ich lesen.
INHALT:
Zeitlich befinden wir uns zwischen den beiden Weltkriegen im Jahr 1929. Schauplatz ist die weitgehend noch unberührte Natur Alaskas.
Die 25 jährige Protagonistin Josie bewohnt mit ihrem Vater und der Grossmutter ein einsam gelegenes Holzhaus. Ihren Lebensunterhalt bestreiten Vater und Tochter als Huskyzüchter und Musher. So nennt man Leute, die ein Hundeschlittengespann lenken können.
Josies Vater arbeitet zudem für die Postbehörde und liefert mit seinen Hunden Briefe und Pakete in die entlegensten Winkel der oft unwirtlichen Bergwelt aus. Josie versorgt derweil den Haushalt und ihre Grossmutter, welche wegen starker Schmerzen zunehmend auf den Rollstuhl angewiesen und immer mehr in eine Schmerzmittelsucht abgerutscht ist.
Freude und Erfüllung findet Josie in der Natur mit ihren Hunden, denn auch sie ist eine geschickte und versierte Hundeschlittenführerin.
Diese Fähigkeiten kommen der ganzen Familie zugute, als der Vater krankheitshalber ausfällt und seine Arbeit bei der Post nicht mehr wahrnehmen kann.
Josie nimmt kurzerhand seinen Platz ein und kann dadurch allen Skeptikern beweisen, dass auch eine Frau diese harte Arbeit ausführen kann.
Doch dann bewirbt sich der junge Postflieger Jimmy mit seiner kleinen Propellermaschine auf eben jene Route, welche den Lebensunterhalt von Josie und ihrer Familie sichert.
Er kann sie Strecke zwar schneller als Josie zurücklegen, doch ist sie ihm mit ihren Hundeschlitten im unwegsamen Gelände und zu den versteckt im Wald gelegenen Häusern der Postkunden überlegen.
Ein Wettlauf soll entscheiden, wer von beiden in Zukunft für die Postbehörde arbeiten wird.
Dass Josie sich in Jimmy verliebt, macht die Sache nicht unbedingt einfacher...
MEINE MEINUNG:
Von Anfang der Geschichte an konnte ich mich gut in Josie und ihren Alltag hineinversetzen. Ihre eigenen Lebensumstände und die damalige Zeit werden von Christopher Ross realistisch und interessant geschildert.
Am schönsten fand ich es beim Lesen, Josie auf ihren Fahrten mit den Hunden durch die verschneiten Wälder und Berge zu begleiten.
Der Autor beschreibt sehr anschaulich die Arbeit einer Musherin und ihr Zusammenspiel mit den Hunden. Huskies und Menschen müssen einander vertrauen und sich voll aufeinander verlassen können, denn eine kleine Unachtsamkeit auf beiden Seiten kann fatale Folgen haben. Die Zuneigung und Disziplin, welche Josie und ihre Hunde verbindet, ist auf fast jeder Seite des Buchs greifbar.
Es hat mir auch gefallen, wie Josie sich immer besser gegen Vorurteile gegenüber dem „schwachen Geschlecht“ zu behaupten weiss. Auch die Art und Weise, wie sie immer wieder die Geduld bewahrt und umsichtig handelt, wenn ihr Vater oder vor allem die Grossmutter ihre (den jeweiligen Erkrankungen geschuldeten) Launen an ihr auslassen, fand ich gut.
In dem Piloten Jimmy begegnet ihr schliesslich zum ersten Mal ein Mann, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft wirklich vorstellen kann. Dass diese neue Liebe dann auf verschiedene Weisen auf die Probe gestellt wird und sich erst bewähren muss, wird vom Autor einfühlsam beschrieben.
FAZIT:
„Husky-Winter“ eignet sich für junge Leserinnen ab etwa 13 Jahren. Wer romantische Abenteuer und Geschichten mit historischem Hintergrund mag, kommt bei diesem Buch bestimmt auf seine Kosten. Wenn man ausserdem noch die Natur und Tiere liebt, ist man bei „Husky-Winter“ genau richtig.
5 / 5
Informationen zum Buch:
Husky - Winter • Christopher Ross • Ueberreuter Verlag • 1. Auflage 2021 • 256 Seiten • ISBN 978-3-7641-7116-2
Jugendbuch ab 12 Jahren
Unbezahlte Werbung:
Herzlichen Dank an den Ueberreuter Verlag für die kostenlose Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.