Der Trost der Schönheit

Mit ganzer Seele auf die Schönheit antworten: In ihrem neuen Buch „Der Trost der Schönheit“ begleiten wir die Autorin Gabriele von Arnim auf ihrem Lebensweg durch die Höhen und Tiefen ihrer abwechslungsreichen und faszinierenden, aber auch teilweise sehr herausfordernden Biographie.

Wir lernen die mutlose höhere Tochter kennen, die zu funktionieren hatte, in deren strengem Elternhaus kein Platz war für Ausgelassenheit, Gefühle, erst recht nicht für eine eigene Meinung. Wir nehmen teil an den ersten Schritten in ein eigenständiges Leben. Wir spüren die Erschöpfung, die nach der langjährigen Pflege ihres Mannes immer noch auf ihr lastet und von der sie sich zu befreien sucht. „Ich war am Ende, und das Sehen wurde zu einem neuen Anfang“(S.83). Schönheit und Vergänglichkeit, Leben und Tod, Neugierde und Wehmut greifen in diesem Buch immer wieder ineinander.

Dabei liest sich „Der Trost der Schönheit“ wie ein sehr persönliches Tagebuch, in dem die Schreiberin ihre Vergangenheit aufarbeitet, um sich mit Hilfe der Schönheit zu „entgiften“, wie sie das nennt. Das Suchen und Betrachten von schönen Dingen, insbesondere auch der Natur, ist dabei Therapie und Herausforderung zugleich. Denn wie gerne würde sie das Schöne teilen mit dem geliebten Menschen, der nicht mehr da ist. Gleichzeitig ist das Buch aber auch eine Sammlung von Ansichten und Gedanken verschiedenster Künstlerinnen, Schriftsteller, Philosophinnen oder Poeten über „das Schöne“. Dabei gehen persönliche Gedanken und die Ansichten Anderer oft nahtlos ineinander über. Deswegen war es für mich herausfordernd, teilweise aber auch fast unmöglich, den vielen Gedankensprüngen, dem sprunghaften Assoziieren, dem „Mäandern“, wie von Arnim das selbst nennt, folgen zu können. Pausen beim Lesen dieses Buches sind hilfreich.

„Vom Trost der Schönheit“ sprüht nur so vor wunderbaren Formulierungen, tiefen Gedanken und einer menschlichen Wärme und Lebensklugheit, die die Lektüre für mich auf jeden Fall zu einem Gewinn gemacht haben.

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Herzlichen Dank an den Rowohlt Verlag für die kostenlose Zurverfügungstellung des Rezensionsexemplars.